Frz. Originaltext   Textorientierte Übersetzung   Lyrische Übersetzung
 

Französischer Originaltext:

Libertine*

Aus rechtlichen Gründen gibt's hier keinen Originaltext –
bitte seht im CD-Booklet oder an anderen Stellen im Netz nach. :–)



Text: Laurent Boutonnat
Aus dem Album „Cendres de lune“, 1986

  

 
Textorientierte Übersetzung:

Libertine*
Libertine

Asche des Mondes, kleine Blase der Gischt/des Geifers/Abschaumes
Getrieben vom Wind glühe/brenne ich, und ich erkälte mich
Zwischen meinen Dünen ruhen (liegen begraben)
meine Schicksalsschläge/Leiden/Mißgeschicke
Es ist nackt, wie/daß ich die Tugend/Stärke/
Sittsamkeit/Keuschheit lerne/lehre

Ich, ich bin Libertine*
Ich bin eine Hure/Nutte
Ich, ich bin so zerbrechlich/zart/vergänglich
Daß man mir die Hand reicht/hält

Den Mond aufschlitzen/-spalten, Küsse von Stacheln und von Federn
Gewiegt/getröstet durch einen kleinen Wind ziehe ich umher
Das Leben ist trüb wie ein Glas Granatapfelsaft/Grenadine
Lieben, das ist weinen wenn man sich beugt/verneigt/fügt

Ich, ich bin Libertine
Ich bin eine Hure/Nutte
Ich, ich bin so zerbrechlich/zart/vergänglich
Daß man mir die Hand reicht/hält



Wenn auf Deinem Körper, ich schlafe ein
Ich dampfe ab/verdunste, Baby, Du schläfst,
und ich erwarte die Dämmerung
Wenn Du Dich von meinen Lippen wegreißt/
meinen Lippen entziehst, ein bitterer Geschmack
Erinnert mich daran, daß ich im Himmel bin

Asche des Mondes (bzw.: Aschermittwoch des Mondes),
kleine Blase der Gischt/des Geifers/Abschaumes
Verloren im Wind glühe ich, und ich erkälte mich
Mein Körper hat Angst, die Haut benetzt/
aufgeweicht, ich habe keine Seele mehr / mehr Seele
Papa, sie haben mein Herz entweiht/
geschändet/verletzt/vergewaltigt.

Ich, ich bin Libertine
Ich bin eine Hure/Nutte
Ich, ich bin so zerbrechlich/zart/vergänglich
Daß man mir die Hand reicht/hält


Übersetzung: Peter Marwitz & Michael Kuyumcu, März 1993



Lyrische Übersetzung:

Libertine*

Asche des Mondes, kleine Blase von Schwären
Getrieben vom Wind brenn ich, mich erkältend
Zwischen meinen Dünen ruhn meine Schicksalsschläge
Nackt, wie ich die Tugend lerne

Ich, ich bin Libertine*
Ich geh auf den Strich
Zerbrechliche Vitrine
Fremde Hand, halt mich

Spalte den Mond, Küsse von Stacheln und Federn
Gewiegt von einem kleinen Wind zieh ich umher
Das Leben: trüb wie Grenadine-Gläser
Lieben ist Sich-Beugen tränenschwer

Ich, ich bin Libertine
Ich geh auf den Strich
Zerbrechliche Vitrine
Fremde Hand, halt mich

Schlaf auf Deinem Körper ein
Verdampfe ich, Baby, Du schläfst fein
Ich wart auf Sonnenschein
Entziehst Du Dich meinen Lippen,
Schmeckt es bitter,
Erinnert mich: ich bin im Himmel

Asche des Mondes, kleine Blase von Schwären
Verloren im Wind brenn ich, mich erkältend
Mein Körper hat Angst, die Haut gequolln, ohne Seele
Papa, sie entweihten mir mein Herz

Ich, ich bin Libertine
Ich geh auf den Strich
Zerbrechliche Vitrine
Fremde Hand, halt mich


Übersetzung (lyrische Version): Michael Kuyumcu, Dezember 1994


* Anmerkung zum Begriff «Libertine»:

Im 18./19. Jahrhundert bezeichnete der Ausdruck Libertine eine emanzipierte Frau, die sich nicht scheute, gegen damalige gesellschaftliche Konventionen zu verstoßen, wie beispielsweise das Tragen von Hosen oder das Führen von Gesprächen auch sexuellen Inhalts.

Reaktionäre, denen solche progressiven Ansichten mißfielen, belegten «Libertine» hingegen mit einer zweiten, negativen Bedeutung. So steht «Libertine» heutzutage (siehe Wörterbuch oder Lexikon) außerdem für "liderliches Frauenzimmer", "jemand mit ausschweifendem/unzüchtigem Lebenswandel" oder "leichtfertige Dirne".

Die dritte möglicherweise mitschwingende Bedeutung ist "Freigeist" bzw. "Freidenker", allgemein ein "andersdenkender Mensch, der sich an die traditionellen sittlichen Normen (z.B. sexueller Art) nicht mehr gebunden fühlt".

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